Das frühe KZ Moringen
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Das frühe KZ Moringen (April - November 1933). ”...ein an sich interessanter psychologischer Versuch...”, hgg. von der Lagergemeinschaft  und Gedenkstätte Moringen e.V., Moringen 2003, ISBN 3-8334-0429-9, 220 S., 14,90€.

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Moringen liegt ca. 25 Kilometer nördlich von Göttingen in dem Landkreis Northeim. Mitten im Städtchen liegen die Gebäude des heutigen Landeskrankenhaus Moringen, einer Klinik für psychisch kranke Straftäter.
Die Geschichte dieser Gebäude reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. 1738 als Waisenhaus gegründet, wurde dort 1818 ein Arbeitshaus eingerichtet. Ende des 19. Jahrhunderts wurden in Moringen zeitweise über 1200 Menschen gefangengehalten. Damit kam auf jeden zweiten Moringer ein Arbeitshausinsasse.
1933 schließlich errichtete die Polizei dort, weil die Gefängnisse wegen der Inhaftierungen nach dem Reichstagsbrand überfüllt waren, ein Konzentrationslager. Die ersten Häftlingen kamen am 11. April 1933. Es waren überwiegend Kommunisten, aber auch Gewerkschaftler, Juden und Zeugen Jehovas. Sie stammten fast alle aus Hannover und Umgebung und aus dem Harz. Insgesamt waren ca. 950 Menschen in dem KZ inhaftiert. Eine Besonderheit dieses KZ besteht darin, daß von Anfang an auch Frauen hier inhaftiert waren. Aus dieser kleinen Abteilung wuchs das spätere, erste Frauen-Konzentrationslager Moringen, der Vorläufer späterer Frauen-KZ wie Lichtenburg und Ravensbrück.
Im Herbst 1933 wurden die männlichen Häftlinge in andere KZ überführt, wie z.B. Esterwegen. Die Frauen blieben in Moringen.
Das Buch geht zurück auf ein vom Land Niedersachsen (Gedenkstättenreferat) gefördertes Forschungsprojekt, das der Autor im Auftrag der Gedenkstätte KZ Moringen von 1995-1997 durchführte und neben dieser noch eine Publikation zum Frauen-KZ beinhaltete.

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